Auf unserem Blog geht es neben Nachhaltigkeit und veganer Ernährung um Mode. Mode bedeutet – sofern man sich nicht selbst vor die Nähmaschine setzt und zu schneidern und nähen anfängt – in den allermeisten Fällen: Konsum. Kann man denn auch gewissenhaft konsumieren? Ich würde behaupten: Man kann.
Dafür muss man das Ganze noch ein wenig weiterdenken und wird mit einem kritischen Thema konfrontiert: Dem Verzicht.
„Brauche ich die tolle roséfarbene Seidenbluse oder finde ich sie eigentlich nur schön?“ „Werde ich mein fünftes Paar schwarze Stiefeletten jemals tragen?“ „Soll ich mir das Dessert jetzt noch gönnen oder darauf verzichten?“ Obwohl die meisten Menschen wohl des Öfteren von solchen Überlegungen geplagt werden, gestehen wir uns nur selten ein, dass weniger oft mehr ist.
Das Wort „Verzicht“ ist mit negativen Assoziationen behaftet. Auf Etwas verzichten zu müssen, kann einem das Gefühl geben, etwas nicht zu dürfen, sich selbst etwas zu verbieten. Kein schönes Gefühl, da stimme ich vollkommen zu.
Man kann aber auch einfach die Sichtweise ändern. Denn:
Weißt Du, was ein gutes Gefühl geben kann?
Die Zufriedenheit, sich selbst etwas Leckeres gekocht zu haben, anstatt aus Bequemlichkeit ein Restaurant aufzusuchen oder den Lieferdienst anzurufen.
Der Stolz, wenn man eine Woche lang mit dem Rad in die Arbeit gefahren ist, anstatt das Auto zu nehmen.
Die Bewunderung der Gäste, wenn bei der nächsten Hausparty das aus Gemüsekisten selbst gebaute Regal zur Sprache kommt.
Muss ich dafür auf etwas verzichten? Meiner Ansicht nach nicht, es bereichert mich eher.
Was man, geblendet durch all die Designer-Handtaschen, trendigen Sneakers und figurschmeichelnden Mäntel, häufig vergisst: Probleme lassen sich nicht in Fluten von neuen Klamotten ertränken. Ob die ausgedehnte Shoppingtour wirklich eine angemessene Belohung für die arbeitsreiche Woche ist, bleibt dahingestellt.
Ob ein ausgedehnter Spaziergang mit den Liebsten, im Wald, den Vögeln lauschend und einfach den Alltagsstress vergessend, nicht erfüllender wäre und zudem den Geldbeutel schonen würde – ja, auch das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich habe meine Entscheidung jedenfalls getroffen.
Natürlich bin auch ich der Meinung, dass man sich nicht kasteien muss und sich ab und zu etwas gönnen darf bzw. sogar soll. Kleine Belohnungen streicheln die Seele. Man lebt nur einmal. Geld ist dazu da, um ausgegeben zu werden.
Aber man könnte hinterfragen wofür. Verzicht ist in einer Welt, in der Ausbeutung, Hungersnot und Krieg auf der Tagesordnung stehen, wahrlich ein Privileg. Behandeln wir ihn doch auch als solches.
Passend zum Thema Minimalismus fällt das heutige Outfit sehr schlicht und clean aus. Trotzdem strahlt Helena über beide Ohren und beweist – total unspektakulär, in Vintage-Mantel aus zweiter Hand von HUMANA und schlichter Jeans von Kings of Indigo:
Es braucht nicht viel, um glücklich zu sein.
Hey, ich finde die Gedankengänge sehr gut und sicherlich kann man auf viele Punkte stolz sein, wenn man seine Lebensweise so ändern kann.
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!