“So eine Heuchlerin”, könnte man denken – angesichts der Tatsache, dass ich in so ungefähr jedem zweiten Post auf dem Blog darüber sinniere, wie schnelllebig Trends sind und weshalb ich dann doch lieber beim Altbewährtem bleibe. Und da stehe ich nun also, ich angebliche Trendgegnerin, in einem gestreiften Shirt und einer Jeans mit Fransen.* Dazu noch Sandalen mit Plateau – heuchlerischer geht es wohl kaum. Nun ja, so ganz stimmt das nicht. Es gibt zwei Gründe, wieso ich für das aktuelle Fair Fashion Outfit diversen Trends gefolgt bin: Einerseits möchte ich Dir damit zeigen, dass Fair Fashion absolut nichts mehr mit kunterbunten Haremshosen und grasgrünen Filzjäckchen zu tun hat. Und der zweite Grund lautet: Auch ein Trend kann zu einem Klassiker werden – vielleicht nicht für den Mainstream, aber für Dich als Individuum.
Fair Fashion muss schon lange nicht mehr nach Öko-Tante aussehen
Die Überschrift dieses Absatzes impliziert fast, ich hätte eine negative Einstellung zu Öko-Tanten. Nein, ganz und gar nicht. Ich bin ja quasi selbst eine. Ich trinke meinen Coffee to Go aus einem selbst mitgebrachten Keramik-Becher, schleppe mein selbst gekochtes Mittagessen in Lunchboxen durch die Stadt, trinke beim Sport aus einer Trinkflasche aus Edelstahl und überlege seit geraumer Zeit, mir eine Wurmkiste für den Garten anzuschaffen. Zudem denke ich auch noch über eine Regentonne nach, um die Pflanzen mit dem darin gesammelten Wasser gießen zu können. Dass ich meinem Umfeld leidenschaftlich gern damit auf den Geist gehe, wie schädlich bestimmte Inhaltsstoffe in Kosmetika auf uns und unsere Umwelt sind, muss ich wohl gar nicht erwähnen. (Mehr zu diesem Thema findet ihr übrigens in diesem Beitrag auf unserem Blog.)
Trotzdem kann ich es nachvollziehen, warum vielen die Begriffe “ökologische Mode” oder “Fair Fashion” noch sauer aufstoßen: Man hat Bilder von knallbunten Häkeltaschen, gefilzten Patchwork-Oberteilen und langen, unförmigen Leinenröcken vor Augen. Natürlich sind Geschmäcker verschieden und auch diese Stilrichtung hat ihre Berechtigung – meiner persönlichen Vorstellung von schöner Mode entspricht sie jedoch nicht.
Und wem das genauso geht, dem sei versichert: Es gibt auch für jeden Topf in der Fair Fashion Welt den passenden Deckel. Moderne Labels wie People Tree, Kings of Indigo und ARMEDANGELS beweisen, dass fair und/oder nachhaltig produzierte Mode definitiv schon mit den trendigen Kollektionen der Textilriesen mithalten kann. Nachfolgend noch ein paar Beispiele dafür:
Fair Fashion Outfit: Vom Trend zum Klassiker
Wie man aus einem Trend einen Klassiker macht? Ganz einfach: Indem man sich nicht von Normen und Vorstellungen, die die Gesellschaft vorgibt, beeinflussen lässt. Ich trage hier also eine Hose mit Fransen am Saum. In etwa zwei Jahren wird wohl kein Hahn mehr nach Fransen am Saum krähen – aber muss er das überhaupt?
Malen wir uns doch ‘mal folgendes Szenario aus: Angenommen ich gehe in zwei Jahren ganz ungeniert mit meiner Fransenhose in der Innenstadt spazieren. Werden Leute stehenbleiben und tuscheln: “Guckt ‘mal, die in der Fransenhose, die ist aber sowas von 2017!”?
Wohl eher nicht.
Und auch wenn sie das tun würden – liegt es dann nicht an mir, so zu sein, wie ich will und meine Fransenhose meinetwegen provokant bis an’s bittere Ende zu tragen, auch wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass sie Zeit meines Lebens nie wieder in Mode kommen wird? Genau. Es liegt an mir, zu sein, wer ich sein will, zu leben, wie ich leben will und anzuziehen, was MIR gefällt und mir Spaß macht. Immerhin ist es mein Leben. Und wenn ich, ganz für mich, die Fransenhose zum Trend machen will, dann mache ich genau das auch.
Diese Einstellung kann man übrigens in viele Lebensbereiche übertragen: Denn wer nicht immer das tut, was die Gesellschaft von ihm oder ihr erwartet, lebt meistens spannender 😉
PS: Nicht immer gleich jedem Trend hinterher zu hetzen, schont zudem den Geldbeutel: Ein paar Monate nach dem Hype kostet das begehrte Stück gleich mindestens um die Hälfte weniger.
FAIR FASHION OUTFIT DETAILS:
striped shirt with apple print: here via People Tree UK (People Tree is one of the most established brands in the fair fashion segment, using organic Fairtrade cotton, ethically correct produced in India)
white jeans with fringes: here via Kings of Indigo (produced under fair conditions – K.O.I. is a member of the FairWearFoundation, using sustainable materials like organic cotton)
plateau sandals: here via Papillio (made in Spain)
satchel bag: here via The Cambridge Satchel Company (made in the UK)
watch: via Chapter Ten Watches (they donate 10% of their profit to non-profit organisations all over the world)
*Werbehinweis: Das gestreifte Shirt ist ein PR-Sample von People Tree.
Schöne Worte. Ich sehe das genauso: Lieber mal gegen den Strom schwimmen, als mit ihm. 😉 Super schöner Look, den ich genauso tragen würde. Alles Liebe Marie
Ich bin ganz verliebt in die Jeans! Den Look würde ich genauso tragen und finde ihn sehr gelungen.
Dein Look ist niedlich, der macht irgendwie gute Laune. Vor allem die Hose finde ich ja mega, auch wenn ich sie nicht tragen könnte. Aber, cooler Look und tolle Worte!
Alles Liebe,
Janine
Das Outfit steht dir wunderbar! Ich könnte so eine Hose aber nicht anziehen. Im Sitzen wirkt so etwas leider nicht, was ich echt schade finde, denn dein Look sieht wirklich toll aus.
Ich finde die Hose super! Gegen Trends sträube ich mich echt nicht, was mir gefällt probiere ich einfach gerne aus. Aber oft ist es dann so, dass ich die Teile nicht nicht mehr trage, weil andere Leute mir sagen wie 2017/ 20xx die sind, sondern, weil ich selbst mit der Zeit ein innerliches Gefühl dafür entwickle, dass sie “out” sind. Das kommt so von innen.. drück dir die Daumen, dass die Hose durchhält 😀
Das Top ist einfach der Hammer und steht dir richtig gut.
Liebe Grüße
Kate