Meine Fair Fashion Erfahrungen: Warum? Was ist das? Wo kaufen?

Ich konnte nun schon einige Fair Fashion Erfahrungen sammeln: Mittlerweile ist fast ein Jahr vergangen, seit ich mich mit fairer Mode auseinandersetze. Ich habe mich viel informiert, Entscheidungen getroffen, mich geärgert, war wütend, habe tolle Menschen kennengelernt, euch im Zuge regelmäßiger Fair Fashion Picks zu bestimmten Themen (z.B. hier) immer wieder Inspirationen geliefert, wie schön faire Mode aussehen kann und bin mittlerweile angekommen. An einem Punkt, an dem ich mich mit meinen Entscheidungen, meinen Plänen, meinem Körper und meinem Kleiderschrank wohlfühle, einfach viel mehr mit mir im Reinen bin.

Fair Fashion: Eine neue Lebenseinstellung

Der Umstieg auf faire Mode brachte nicht nur die reine Erkenntnis “ich shoppe jetzt weniger und gewissenhafter” mit sich – sondern veränderte noch viel mehr in mir. Plötzlich begann ich mir Gedanken zu machen. Über alles.

Menschen werden schlecht behandelt, teilweise wie Sklaven gehalten, um uns mit ausreichend Kleidung, Smartphones oder Kinderspielzeug zu versorgen. Laut dem “Sklaven-Kalkulator” slaveryfootprint.org arbeiten auch für mich – obwohl ich mir Gedanken über mein Konsumverhalten mache und versuche, weniger sowie gewissenhafter zu konsumieren – um die 35 Sklaven: Um Smartphones herzustellen benötigt man Mineralien. Diese werden häufig im Kongo abgebaut, von Minenarbeitern, die für einen Hungerlohn mit vorgehaltener Waffe in die Minen getrieben werden. Kinder rackern sich genau wie ihre Mütter tagtäglich in Textilfabriken ab, ohne Perspektive, ohne Aussicht auf bessere Verhältnisse. Kriminelle Netzwerke und profitorientierte Unternehmen nutzen Menschen schamlos aus, beuten sie aus, weiden sich an ihrer Armut und Hilfsbedürftigkeit.

Meine Fair Fashion Erfahrungen: Ein Jahr faire Mode und nachhaltiger Lifestyle

Ich lese zu solchen Themen immer wieder Kommentare wie: ‘In unserem Land geht es auch vielen Menschen schlecht, zuerst sollte denen ‘mal geholfen werden.’ Diesen Gedanken kann ich so leider nicht unterschreiben. Für mich macht es keinen Unterschied, ob die ausgebeutete oder in armen Verhältnissen lebende Person schwarz oder weiß ist, niemand kann etwas dafür, dass er in der Geburtslotterie nicht so viel Glück hatte wie etwa die meisten von uns Europäer.

Nur weil Leid und Elend näher bei mir passiert, mir direkt vor Augen geführt wird, anstatt sich hinter verschlossenen Fabrikstüren abzuspielen, sind diese Schicksale mir nicht wichtiger als andere, geografisch weiter entfernte. Für mich ergibt dieser Nationalgedanke keinen wirklichen Sinn, ich kenne den Großteil der österreichischen Bevölkerung genauso wenig wie die Minenarbeiter im Kongo. Jeder sollte unter menschenwürdigen Bedingungen mit einer gesicherten Grundversorgung leben können.

   Meine Fair Fashion Erfahrungen: Ein Jahr faire Mode und nachhaltiger Lifestyle Flora und Fauna in Gefahr

Dass der Mensch natürlich nicht die einzige auf diesem Planeten lebende Spezies ist, die unter unserem Konsumwahn leidet, wird viel zu häufig unter den Tisch gekehrt.

Auch dieser Problematik widme ich mich seit einigen Monaten vermehrt. Sei es nun der übermäßige Fleischkonsum, die Rodung unserer Regenwälder, Plastikverpackungen oder Giftmüll, der unserer Meere verschmutzt – Themen wie diese waren mir vor meinem Umstieg auf faire Mode zwar bewusst, jedoch habe ich sie so gut als möglich ausgeblendet.

Alles sollte möglichst günstig und rasch verfügbar sein, welche Opfer an anderer Stelle dafür gebracht werden müssen – das war ‘nicht mein Problem’. Sich aus dieser ‘ich kann doch nichts dafür, ich bin doch nur ein kleiner Fisch’-Komfortzone herauszubewegen, war eine der größten Herausforderungen, die ich jedoch  trotzdem gemeistert habe.

Und ich bin wahnsinnig stolz darauf. Sorry – ich weiß, Eigenlob stinkt, aber eine solch positive Veränderung in diesem Ausmaß hätte ich nie von mir erwartet.

Meine Fair Fashion Erfahrungen: Ein Jahr faire Mode und nachhaltiger Lifestyle

Meine Fair Fashion Erfahrungen: Die Menge macht das Gift

Eines der wichtigsten Dinge, die ich in den letzten Monaten gelernt habe: Weniger zu konsumieren ist eine der besten Entscheidungen überhaupt . Weniger Fleisch = weniger Tierleid, weniger Wasserverbrauch, weniger Umweltverschmutzung.

Das gleiche Spiel funktioniert für weniger Distanz vom Produzenten zum Konsumenten, weniger Kleidung im Kleiderschrank (mit dem netten Nebeneffekt, dass man sich schneller ein Outfit zusammenstellen kann und sich über ein volleres Portemonnaie freut), weniger Autofahren, etc.

Meine Fair Fashion Erfahrungen: Ein Jahr faire Mode und nachhaltiger Lifestyle

“Babysteps”: Nur keine Angst – jeder Schritt zählt

Ich will mit diesem Beitrag niemanden belehren. Was ich will, ist informieren. In der Schule hat mir niemand erklärt, wie das Backhendl auf meinen Teller kommt oder warum beim C&A T-Shirts nur ein paar Euros kosten. Ich habe alltägliche Gegebenheiten einfach so hingenommen, nichts hinterfragt. Einfach weil ich es nicht besser wusste oder zu faul war, mich zu informieren.

Und wenn ich mit diesem Beitrag auch nur eine einzige Person dazu animieren kann, ihr Einkaufsverhalten bzw. ihre Einwirkung in die Umwelt zu hinterfragen, kann habe ich mein Ziel erreicht.

Um wieder einmal zu zeigen, dass Fair Fashion sowas von gar nicht mehr öko-mäßig aussehen muss, habe ich diesen Beitrag mit einem neuen Outfit kombiniert und hoffe, die (spät)sommerliche Kombi aus Shirt mit Ananas Print sowie etwas weiter geschnittener Hose von People Tree sagt euch zu. Weiter unten die  Outfit-Details zum Look:

Happy mit Fair Fashion: Meine Erfahrungen

OUTFIT DETAILS:

shirt & pants: here & here via People Tree – on SALE! (People Tree is one of the most established brands in the fair fashion Segment, using organic Fairtrade cotton, ethically correct produced in India)

sandals: here via Birkenstock (made in Germany)

bracelet: here via Il Tesoro (designed in Innsbruck, Tyrol and handmade in Italy)

watch: via Daniel Wellington, similar one here via Holzkeruhren (ethically correct produced using sustainable materials like wood and stone)

Meine Fair Fashion Erfahrungen: Ein Jahr faire Mode und nachhaltiger Lifestyle

Meine Fair Fashion Erfahrungen

 Meine Fair Fashion Erfahrungen: Ein Jahr faire Mode und nachhaltiger Lifestyle

Meine Fair Fashion Erfahrungen: Ein Jahr faire Mode und nachhaltiger Lifestyle

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  • Hi Eva, I’ve been on the same journey for the last year and couldn’t have said any of this better. (Hab gerade euer Blog gefunden und weis jetzt nicht ob ich English oder Deutsch schreiben soll 😉 ) Thank you for sharing! Hopefully one by one we can help people discover the truth and change the world. 🙂

  • Ich bin so begeistert von deinem Beitrag und der Sklaven Rechner hat mir echt Tränen in die Augen getrieben, einer ist definitiv ZU VIEL! Ich werde definitiv meinen Lebensstil ändern, wenn auch langsam aber so kann das auf gar keinen Fall weitergehen. Ich hoffe dein Beitrag bekommt viele views und bringt viele Veränderungen!

  • Mit diesem Artikel sprichst du mir aus dem Herzen – ich habe in diesem Jahr den Schritt gewagt, hin zu mehr Nachhaltigkeit und weg vom Konsum-ohne-Gewissen. Ausgehend vom Interior Bereich, in dem ich bis dahin auch gebloggt habe, hat sich die Veränderung auch in andere Lebensbereiche gezogen: weniger Konsum, mehr Achtsamkeit. Ich kann es nur empfehlen, es tut wahnsinnig gut! Und dein superschickes Outfit zeigt, dass man eben auch ethisch korrekt sehr gut gekleidet sein kann 🙂 Liebe Grüße! Kea

  • Wie recht du hast! Ich habe mich richtig gefreut, deinen Artikel zu lesen.
    Du kratzt nicht nur an der Oberfläche, sondern sagst was Sache ist und wie viel mit dem Konsum von uns zusammenhängt. Danke!
    Du zeigt wie schön faire Kleidung sein kann. Das ist gut für die Produzenten und uns Konsumenten. Und ja, weniger ist mehr.