TIME TO DETOX

“Detox” ist schon seit Längerem in aller Munde – wir alle möchten unseren Körper entschlacken, von all den Giftstoffen und unerwünschten Ablagerungen befreien, die unser Lebensstil und die Umweltverschmutzung mit sich bringen. Worüber sich aber die Wenigsten Gedanken machen: Wie schadstoffbelastet ist eigentlich unsere Kleidung, die tagtäglich mit unserer Haut, der Schutzbarriere unserers Körpers, in Berührung kommt?

Als besonders belastet gelten jene Stoffe, die für die Produktion von Outdoorkleidung verwendet werden. Greenpeace führte schon mehrere Jahre Tests an Kleidungsstücken verschiedenster Outdoor-Marken durch (darunter z.B. Jack Wolfskin, The North Face oder Mammut) und kam zu dem besorgniserregenden Ergebnis:

“Nur in vier von 40 Artikeln wurden keine PFC festgestellt. Elf Produkte enthielten die gesundheitsschädliche Perfluoroktansäure (PFOA).”


wood1

So weit, so schlecht, nun fragt ihr euch aber bestimmt, was denn diese PFC oder PFOA sein sollen. Gesundheitsschädlich, ja klar, aber in welchem Maße und was genau können sie anrichten?

Diese Chemikalien können nicht nur unser Nervensystem und viele andere Körperfunktionen wie Atmungsorgane, Herz-Kreislaufsystem, etc. schädigen, sondern auch in massivem Maße unsere Umwelt. Regenjacken etwa sind beschichtet mit etwas, das sie so resistent gegen die Nässe macht. Dieser eigentlich positive Effekt wandelt sich schnell zum ökologischen Supergau: Diese Chemikalien verbleiben auch dauerhaft in Flüssen, Seen und im Grundwasser, können nicht auf natürlichem Wege abgebaut werden und schädigen somit nachhaltig Flora und Fauna.lake 2

Ohne jetzt den Moralapostel spielen zu wollen, möchte ich es wieder einmal erwähnen – nachhaltige, faire und schadstoffreduzierte Mode geht uns alle etwas an.

Aber nicht nur Outdoor-Kleidung ist betroffen – hinter all den glamourösen Fashion-Shows, polierten Kaufhausfassaden und ansprechenden Werbungen verbirgt sich eine Welt, die der Konsument nicht sehen und über die er sich keine Gedanken machen soll. Schadstoffe, Chemikalien, Farbstoffe und Gifte werden außerdem einfach im Trinkwasser vieler Industrieländer entsorgt. Betroffene, meist ohnehin schon wirtschaftlich benachteiligte Menschen, verlieren ihren Zugang zu sauberem Wasser, einem der wichtigsten Güter um zu Überleben.hands water

Die Kleidung, die zu uns als Endverbraucher gelangt, ist also das Ergebnis einer weltweiten Kette an Verschmutzung, ausgestoßenen Schadstoffen und krankmachenden Giften. Wird diese Kleidung gewaschen, gelangen die Stoffe, die teils auch krebserregend sind, in die heimischen Seen und Flüsse und in weiterer Folge in die Weltmeere.

lake1

Wir alle sind Teil dieses Problems – können aber auch zu einem Teil der Lösung werden!

 

Ein informatives Video zu der Problematik findet ihr hier.

 

Was kann man nun also konrekt gegen die schädigende Wirkung von Chemikalien unternehmen bzw. wie kann man dagegen vorbeugen?

Dagegen tun leider nur sehr wenig. Nur für wenige der Substanzen wie zum Beispiel bestimmte Flammschutzmittel und krebserregende Farbstoffe gibt es Verbote. Für einige andere, wie etwa das krebserregende Formaldehyd und das Stoffwechsel- und Kreislaufstörungen verursachende Pentachlorphenol wurden wenigstens Grenzwerte bzw. eine Kennzeichnungspflicht festgelegt.

Die Hersteller könnten viel mehr dafür tun, diese Werte zu senken und das nicht einmal zu horrend hohen Mehrkosten, manchmal wäre sogar Einsparpotential da. Solange jedoch noch nichts in diese Richtung geschieht heißt es: Wachsam sein.

Einen Ansatzpunkt bieten Textilsiegel, der Kauf von Kleidung aus biologischer Baumwolle und die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema.

Siegel, die auf eine Schadstofffreiheit bzw. -senkung der Produktion hinweisen sind unter anderem:

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  • Ein sehr guter Artikel, der hoffentlich von vielen Menschen gelesen wird. Es ist schon purer Wahnsinn, was wir uns selbst und unserer Umwelt antun. Ich finde deinen Satz, “Wir alle sind Teil dieses Problems – können aber auch zu einem Teil der Lösung werden” ganz wundervoll, denn diese Worte sind doch eine tolle Motivation.

    liebste Grüße
    Rebecca

    • Liebe Rebecca, danke fü dein Kommentar! Mit dem “purer Wahnsinn” triffst du es leider genau auf den Punkt – ich hoffe aber weiterhin inständig, vor allem da sich ja auch viel tut in dem Bereich, dass endlich ein Umdenken stattfindet.
      Alles Liebe, Eva