Best of Sri Lanka 2015: Unsere Highlights

Ayubowan! So begüßt man sich in Sri Lanka. Sri Lanka, das bedeutet übersetzt “Strahlend schönes Land”. Und Sri Lanka, das bis 1972 noch Ceylon hieß, macht seinem Namen alle Ehre.

Teefelder in sattem Grün, kilometerlange, verlassene Strände, romantische Buchten, kristallklares Wasser und bescheidene, hilfsbereite und freundliche Menschen, wohin man auch kommt – was klingt wie die geschönte Beschreibung aus einem Reiseprospekt, wird bei einem Urlaub in Sri Lanka zum wahr gewordenen Traum.

Mein Freund und ich waren im August diesen Jahres dort und es war so ziemlich der erlebnisreichste und beste Urlaub überhaupt.

Der Hinflug nach Sri Lanka

Gestartet sind wir von München, von dort brachte uns eine Maschine der Fluggesellschaft Katar Airways in ca. viereinhalb Stunden nach Katar. In Katar stiegen wir in eine weitere Maschine von Katar Airways um, der Flug dauerte dann noch einmal ca. 5 Stunden – bis wir in Colombo, der Hauptstadt Sri Lankas landeten. Die Fluglinie ist wirklich sehr empfehlenswert: Man hat genug Beinfreheit, jeder Sitz verfügt über einen eigenen Bildschirm mit Multimedia-System und das Essen war immer genießbar, einmal sogar richtig gut. Ich habe die Flüge schon einige Monate im Voraus gebucht und sie waren sehr günstig – insgesamt etwa 500€ bezahlten wir pro Person für Hin- und Rückflug. Vergleichen und das Aufgabegepäck (bis zu 30 kg) gleich online dazubuchen lautet hier die Devise – ansonsten kann das Ganze ziemlich teuer werden.

Am Flughafen in Colombo angekommen, wurden wir gleich von allen möglichen Taxiunternehmern angesprochen, glücklicherweise hatten wir uns noch Zuhause im Internet erkundigt, was eine Fahrt zu unserem Hotel in etwa kosten sollte, um nicht über den Tisch gezogen zu werden.

Einer der Männer, der auch einen angemessenen Preis nannte, brachte uns dann zu einem seiner Fahrer. Uns fiel gleich ein Stein vom Herzen: Das Taxi sah relativ neu aus und war zumindest äußerlich in gutem Zustand. Gleichzeitig klatschte uns eine Wand, bestehend aus Schwüle und Luftfeutchtigkeit entgegen, das Taxi war dann erfreulicherweise sogar kimatisiert.

Wir entschieden uns gegen eine geringe Mautgebühr für die Fahrt über die Autobahn, die uns 4 zusätzliche Stunden Fahrt ersparte. Was dann folgte, war der reinste Nervenkitzel: Abgesehen davon, dass unser Taxifahrer wohl lieber Formel1-Fahrer geworden wäre, wurden wir Zeugen zahlreicher waghalsiger Überholmanöver anderer Verkehrsteilnehmer. Da wurden z.B. Busse überholt, die gerade ein anderes Auto überholten – und wer nach Ansicht unseres Taxifahrers nicht schnell genug am Weg war, wurde zweimal mit der Lichthupe gewarnt und dann kurzerhand auf dem Gegenfahrstreifen überholt, obwohl ein LKW in nicht allzu weiter Entfernung entgegenkam. Menschen rannten, komplett ohne sich umzusehen, über die Straße und auch die ein oder andere Kuh stand mitten in der Spur. Als wir 2 Stunden später heil bei unserem Hotel ankamen, hätte ich glücklicher nicht sein können.

Unsere Unterkunft Nr.1 in Sri Lanka: The Long Beach Resort, Koggala

In diesem Hotel an der Südküste Sri Lankas hatten wir für 4 Tage All-Inclusive gebucht – wirklich zu einem Spottpreis, da gerade Monsunzeit war (Ende August). Es regnete aber nur sehr selten und wenn, dann auch nur für ein paar Minuten. Aber solche Wassermassen, die in diesen Minuten vom Himmel strömten, hatte ich wirklich noch nie zuvor geshehen. 3 von den 4 Tagen, die wir an der Südküste verbrachten, war der Himmel bewölkt. Das hielt uns aber nicht davon ab, im Meer unseren Spaß mit den hohen Wellen zu haben. Trotz der Bewölkung betrug die Außentemperatur mehr als 30 Grad und die Wassertemperatur lag bei ungefähr 28 Grad.

Das Hotel The Long Beach Resort ist schon etwas in die Jahre gekommen, es hat auch den Tsunami vor mehr als 10 Jahren überlebt – dementsprechend ist alles ein wenig feucht, aber immer sauber und die Sanitäranlagen sind in einwandfreiem Zustand. Das Personal ist hilfsbereit und freundlich, fast schon eine Spur zu freundlich – ich bin kein Fan dieser unterwürfigen Art. Ich bin um nichts besser oder wichtiger als diese Menschen, aber genau dieses Gefühl soll den Gästen anscheinend vermittelt werden.

Best of Sri Lanka an der Südküste: Bootstour und Fahrt nach Galle

Während der Zeit, die wir im südlichen Teil Sri Lankas verbrachten, machten wir 3 Ausflüge. Das war einerseits eine Bootstour über den Koggala-See in der Nähe unseres Hotels mit Besuch der Zimtinsel und Mönchsinsel, zudem eine Rundfahrt um den See sowie eine TukTuk-Fahrt in die nahe gelegene Stadt Galle.

Um den See herum kutschierte uns Ali, ein TukTuk-Fahrer, den wir vor dem Hotel kennengelernt hatten. Im Zuge dieser Rundfahrt zeigte und erklärte er uns, wie die Leute in den umliegenden Dörfern leben und arbeiten, brachte uns zu Reisfeldern und war immer sehr aufmerksam, sodass uns kein Waran oder Äffchen entging.

Am letzten Tag – der übrigens auch der sonnigste war – wurden wir dann noch mit dem TukTuk nach Galle, einer nahe gelegenen Stadt gefahren, die wirklich sehr hübsch ist. Alles ist ein wenig aufgeräumter und renovierter als in den anderen Städten, die wir in Sri Lanka besucht haben – sie ist einfach ein wenig mehr auf Touristen ausgelegt. Außerdem kann man in den Seitengassen sehr günstig Gewürze und leckeren Tee kaufen. Auch das holländische Fort, ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit und der Leuchtturm sind definitiv einen Besuch wert.

Best of Sri Lanka: Die Abenteuerreise

Am darauffolgenden Tag wurden wir pünktlich um 6 Uhr morgens mit einem wirklich sauberen, neuen Auto abgeholt – das Hotel hatte uns dankenswerterweise noch ein Lunchpaket geschnürt. Ich habe nämlich im Voraus über das Internet eine 3-tägige Erlebnisrundreise für uns gebucht, die es wirklich in sich hatte.

Den ersten Stopp legten wir in Kitugala ein, wo es dann zum Wildwasser-Rafting ging. Ich hatte wirklich Angst davor – sah mich vor meinem geistigen Auge schon in den reißenden Fluten auf einem Felsen zerschellen. Diese Bedenken waren aber gleich wieder vergessen, als wir saßen jauchzend und kichernd in dem Schlauchboot saßen.

Anschließend führten uns unsere Rafting-Guides durch den Dschungel zu einem Seitenarm des Flusses. Und dann wurde mir etwas mitgeteilt, dass ich bei der Buchung unserer Reise irgendwie nicht mitbekommen hatte: Wasserfallrutschen und Confidence-Jumps in den Fluss standen auf dem Programm. Munter (ich eher halb heulend) hüpften wir also aus 5 Metern Höhe in natürliche Wasserbassins oder rutschten waghalsig durch den Fluss ausgespülte Wasserrutschen (aka glatte Felsen) hinab. Anfangs hatte ich eine solche Angst, dass ich am liebsten umgekehrt und alleine durch den Dschungel zurückgestapft wäre. Nachdem mein Freund aber etwas Überzeugungsarbeit geleistet und ich die erste natürliche Wasserrutsche hinter mich gebracht hatte, fand ich das Ganze doch wahnsinnig aufregend und witzig.

Gegen Nachmittag machten wir uns dann auf zu einem Hotel am Fuße des Adam’s Peak, Sri Lankas heiligem Berg. Man kann den Gipfel nur über 5.000 Stufen erklimmen – wird dann dafür aber mit einer Wahnsinnsaussicht und dem Fußabdruck Buddhas belohnt. Ich hatte mir Tags davor den Magen verdorben, was den beschwerlichen Aufstieg naturgemäß nicht gerade erleichterte. Um 2 Uhr morgens starteten wir, es nieselte und war für Sri Lanka-Verhältnisse wirklich kalt. Als wir dann erschöpft und (trotz der Kälte) schweißgebadet am Gipfel ankamen, waren die Strapazen schnell vergessen:

Ein wunderschöner Sonnenaufgang entschädigte für alles. Wer den Aufstieg ebenfalls wagen will: Unbedingt Wechselsocken und ein Wechselshirt mitnehmen und auf festes Schuhwerk achten! Die 5.000 Treppenstufen muss man dann natürlich auch wieder ‘runter, Seilbahn oder Ähnliches gibt es hier nämlich keine. Genächtigt (wenn man die 3 Stunden Schlaf so nennen kann) haben wir im Punsisi Rest, das abgesehen vom Essen ganz in Ordnung war. In dieser Abgeschiedenheit wird sich aber auch kein besseres Hotel finden lassen.

Nach einem kurzen Power-Nap setzten wir unsere Reise fort. Nun ging es Richtung Nurawa Eliyah, einer sehr alten Stadt im Hochland Sri Lankas. Bei der Anreise gab es allerhand zu sehen, wie etwa Äffchen, Teeplantagen, beeindruckende Tempel, funkelnde Seen und richtig hohe Berge. Aufgrund des akuten Schlafmangels hielten wir uns nicht allzu lange in der Stadt selbst auf (ich fand sie auch nicht so besonders sehenswert), sondern nahmen nur unser Mittagessen dort ein. Anschließend ging es dann in das etwa 3 Kilometer entfernte Lourdes Inn Hotel. Wir holten dort endlich etwas Schlaf nach, um gegen Abend ein wenig in den Teeplantagen spazieren zu gehen und einen wunderschönen Sonnenuntergang zu beobachten.

Das Essen in diesem Hotel war wirklich gut und es war das Erste mit wirklich funktionstüchtigem Wifi. Wir nutzten die Zeit nach dem Abendessen dann noch, um Tee mit unserem Guide und unserem Fahrer zu trinken und ihnen von Österreich zu erzählen. Auch von ihnen erfuhren wir viel über ihr Leben und die Kultur in Sri Lanka.

Der nächste Tag begann wieder früh morgens mit einer etwa einstündigen Fahrt zum sogenannten Horton Plains Nationalpark. Dort wanderten wir, vorbei an den “Baker’s Falls”, die nach ihrem Entdecker und gleichzeitig dem Begünder der Stadt Nurawa Eliyah benannt wurden, bis zum sogenannten “Big World’s End”. Man sieht hier von einem Steilabhang ca. 1.000 Meter ins Tal – und bei klarem Wetter sogar bis zum Meer. Nicht weit davon entfernt gelangt man zum “Small World’s End”, ebenfalls ein Abhang, aber “nur” mit etwa 300 Metern Höhe. Die Fauna und Flora in den Horton Plains ist wahnsinnig vielfältig und beeindruckend.

Das Ende dieser Wanderung markierte dann auch das Ende unserer Rundreise und Lal, unser Guide und unser Fahrer (dessen Namen ich leider nicht aussprechen geschweige denn schreiben kann) brachten uns noch an die Ostküste, wo wir unser nächstes Hotel gebucht hatten. Auf dem Weg dorthin machten wir noch kurz Halt vor dem Sigiriya Rock, ebenfalls eine bekannte Touristenattraktion, um davon noch schnell ein paar Fotos zu schießen.
Das uns angebotene Elefantenreiten lehnten wir ab, es ist schlicht und einfach eine Attraktion, die ich nicht unterstützen möchte.

Die Fahrt an die Ostküste dauerte lang, in Sri Lanka wegen der vielen schlecht ausgebauten Straßen keine Seltenheit, war aber wieder gesäumt von schönen Aussichten und Anblicken. Sri Lanka hat eben landschaftlich extrem viel zu bieten. Der Abschied von Lal und unserem Fahrer fiel uns nicht leicht, wir hatten die beiden freundlichen, hilfsbereiten Singhalesen in den vergangenen Tagen sehr ins Herz geschlossen. An der Ostküste herrschte zu der Zeit gerade Sommer, die Monsunzeiten sind nämlich innerhalb der Insel unterschiedlich.

Unterkunft Nr. 2: Pigeon Island Beach Resort in Trincomalee

Dieses Hotel war wohl das Schönste und vor allem das mit dem besten Essen, das uns in ganz Sri Lanka untergekommen war. Begrüßt wurden wir gleich mit einem Glas erfrischenden Ananas-Saft und einem feuchten Tuch zum Reingen des Gesichts und der Hände. Das Personal war sehr zuvorkommend und freundlich, obwohl unser Guide Lal  gemeint hatte, die Leute an der Ostküste seien nicht so herzlich wie die an der Südküste. Das können wir nicht bestätigen – aber immerhin sind wir Touristen, ich kann natürlich nicht beurteilen wie das Verhältnis zwischen den Singhalesen ist.

Die Zimmer des Pigeon Island Beach Resort waren klimatisiert und geräumig – fast ein wenig Luxus. Das Hotel ist auch nicht ganz billig, aber nach all den Abenteuern der vergangenen Woche sehnten wir uns einfach nach ein wenig Erholung. Auch die Badezimmer sind neu und sauber, ab und zu schaut ‘mal ein Geko oder ein Streifenhörnchen vorbei, das durch die Lüftung im Bad hereinkrabbelt – aber wen das stört, der schließt einfach die Badezimmertür und das Problem ist erledigt.

Wie schon erwähnt war das Essen dort einfach fantastisch, jeden Morgen und Abend gab es Esssen vom Buffet, abends mit Grill und mittags konnte man zwischen 3 verschiedenen Menüs wählen.

Hervorzuheben ist auch der kilometerlange Strand, der sich direkt vor dem Hotel befindet. Man kann endlose Spaziergänge machen, ohne auf eine Menschenseele zu treffen. Einmal konnten wir miterleben, wie Fischer ein riesiges Netz aus dem Meer holten. Das Meer selbst ist traumhaft.

Kristallklar und flach abfallend, man kann also weit hineingehen, ohne Schwimmen zu müssen.

Am Strand wohnt eine Hundefamilie mit Welpe. Wir ließen oft vom Buffet etwas mitgehen, um sie zu füttern. Die Süßen waren so dankbar dafür und wahnsinnig zutraulich, vor allem der Kleinste schlummerte gern unter unserer Strandliege.

Unternommen haben wir unter anderem einen Schnorchelausflug nach Pigeon Island, ein Korallenriff bei einer kleinen, hübschen Insel unweit des Strandes. Im klaren Wasser konnten wir Riffhaie, Schildkröten, viele bunte Fische und die Vielfalt der Korallen bestaunen. Die Schnorchelausrüstung kann man sich bei der Tauchschule vor dem Hotel ausleihen, dort kann man außerdem viele verschiedene andere Tauchausflüg buchen.

Einmal ließen wir uns auch von einem TukTuk-Fahrer nach Trincomalee, der nächsten größeren Stadt bringen, um Aloe Vera Gel und Sonnencreme nachzukaufen. Reines Aloe Vera Gel hilft wirklich fantastisch gegen Sonnenbrand und ist in Sri Lanka im Gegensatz zu After-Sun Cremes sehr günstig. Außerdem war unser Citronella alle, ein natürliches Öl, das meiner Meinung nach am wirksamsten gegen Mückenstiche schützt. Allgemein sollte man in Sri Lanka zumindest ein Stand-By-Medikament gegen Malaria mit sich führen, auch wenn vorwiegend die abgeschwächte Form Malaria tertiana vorkommt, gilt es als Risikoland. Trotz etlicher Mückenstiche hatten wir aber weder Probleme mit Malaria noch mit dem weitaus häufiger auftretenden Dengue-Fieber.

Am letzten Tag traten wir dann abends die Rückreise zum Flughafen mit dem Taxi an, welches wir privat über einen Mitarbeiter der Tauchschule organisiert bekommen hatten. Der junge Fahrer war ein Cousin des Tauchlehrers (in Sri Lanka hat jeder zumindest einen Bruder oder Cousin, der einem etwas besonders günstig verkaufen kann), der uns um einen Bruchteil des Geldes zum Flughafen führte, den das Hotel verlangt hätte. Zuerst war uns ein wenig mulmig zumute, aber der erst etwas dubios wirkende junge Mann stellte sich als freundlicher, aufgeschlossener Mensch heraus, der sogar als Fremdenführer arbeitet und perfekt Englisch spricht. Die Fahrt zum Flughafen dauerte wirklich lange, ungefähr 8 Stunden. Damit muss man in Sri Lanka aber, wie oben schon erwähnt, rechnen.

Der Rückflug
Vorab sei gesagt: Im Flughafengebäude selbst gibt es keinen Bankomaten mehr, also am besten davor noch einen aufsuchen. Der Rückflug, ebenfalls mit Katar Airways, gestaltete sich dann unspektakulär. Nur nehme ich mir für das nächste Mal vor, einen Sitzplatz am Gang zu reservieren. Ich saß zwischen meinem Freund und einem etwas korpulenteren Mann, der ziemliche Probleme damit hatte, sich vom Sitz zu erheben. Auf die Toilette zu gehen stellte sich als schwierig heraus und ich war allgemein ziemlich eingeengt.


Als essentiell für einen Urlaub in Sri Lanka würde ich abschließend die folgenden Dinge erachten:

  • Mückenschutz
  • Malaria-Medikamentation (Stand-By ist ausreichend)
  • Tetanus- und Hepatitis A Impfung
  • Sonnenhut
  • Tuch zum Umbinden oder um die Schultern legen (oft aus religiösen Gründen)
  • Regenschutz
  • Desinfektionspuder für Wunden (das Klima ist extrem feucht, das verlangsamt die Wundheilung)
  • Desinfektionsspray für öffentliche Toiletten
  • Fächer
  • Trinkgeld für die Angestellten
  • jede Menge Spaß daran, Neues zu entdecken und viel Aufgeschlossenheit für die Kultur dort.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.